Reisebericht: Hastingsfahrt 2018
Am Montagmorgen ging es um acht Uhr ab der Frida Levy gut gelaunt und aufgeregt gen Hastings. Gegen Mittag kamen wir mit unseren Lehrern Herrn Strz. und Frau Herm. in Calais an. Dort ging es auch sofort auf die Fähre nach Dover. Das Wetter war so gut, dass wir auf Deck der Fähre beobachten konnten, wie die Kreidefelsen der Küste Südenglands immer größer wurden. Ab Dover ging es dann weiter nach Hastings, wo uns abends die Gastfamilien bereits erwarteten.
Am folgenden Dienstag haben wir uns dann erstmal bei bestem Wetter Hastings Kieselstrand bei eintretender Ebbe angeguckt. Danach ging es in die Höhlen des „Smugglers Adventure“, wo uns gezeigt wurde, was im 15. und 16. Jahrhundert so alles an der Küste Englands geschmuggelt wurde. Da zu dieser Zeit die Steuern auf viele Waren sehr hoch waren, wurden viele Genussmittel, unter anderem Tee und Alkohol aus Frankreich und Holland an die Küsten Englands geschmuggelt.
Nachmittags haben wir eine Rallye durch Hastings gestartet: Neben vielen Antworten auf spannende Fragen rund um den Ort Hastings sammelten wir auch einige Kilometer. Abends konnten wir uns dann am sonnigen Pier in Hastings von den vielen Kilometern der Rallye erholen und nochmal den wunderschönen Strand bewundern, bevor es dann zurück zu unseren Gastfamilien ging.
Am Mittwoch machten wir uns dann auf zu einem weiteren Highlight unserer Reise. Es ging in die Stadt Canterbury die für die über 1400 Jahre alte Kathedrale und auch für die „Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer bekannt ist. Zunächst haben wir uns auf die Kings Mile begeben, wo wir Häuser aus dem Mittelalter bestaunten, ehe wir auf dem alten Marktplatz vor der Kathedrale das historische Gebäude betraten. Bei kaiserlichem Wetter besichtigten wir dann das wunderschöne Bauwerk mit seinen einzigartig bunten Kirchenfenstern. Die Größe der Kathedrale hat uns alle in Staunen versetzt. Auch die Gräber der vielen Bischöfe und das Grab des schwarzen Prinzen haben uns fasziniert. Nachdem wir viele Fotos der Kathedrale gemacht haben, erkundeten wir dann Canterbury ganz individuell: Bummeln im „kleinen Kreis“. Für uns waren wohl das größte Highlight dieser Erkundungstour die Süßigkeitenläden . Von super-sauren Brausebonbons bis schokoladig-herben Pralinen gab es hier alles was das Schüler- aber auch das Lehrerherz begehrt. Mit einer großen Ladung Zucker intus, tollen Bildern und unvergesslichen Erinnerungen ging es schließlich aus Canterbury zurück nach Hastings zu den Gastfamilien.
Am Donnerstag hieß es dann „London calling“ – und diesem Ruf folgten wir natürlich aufgeregt und voller Vorfreude. Von unserem Glück trennte uns nur noch eine dreistündige Busfahrt. Unsere Tour durch London begann mittags am Tower of London, führte über die beeindruckende Tower Bridge zur City Hall (da arbeitet London‘s Bürgermeister), vorbei an Shakespeare’s Globe Theatre zur Millennium Bridge (hier hatten wir aber keine Angst, dass uns die Dementoren angreifen würden, wie damals im Harry Potter Film). Von dort aus ging es dann zur riesigen St. Paul‘s Cathedral. Entlang der Themse wanderten wir weiter bis zum Trafalgar Square, wo wir uns die Nelsonsäule anguckten. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon sehr viel gelaufen waren, wollten wir eigentlich nur mal kurz an der 10 Downing Street bei Theresa May anklopfen, um uns zu erfrischen, aber die Premierministerin war wohl gerade zu sehr mit dem Brexit beschäftigt und ließ uns leider nicht rein. Also liefen wir weiter bis zum Big Ben, der sich uns leider auch nicht so ganz zeigen wollte, da riesige Gerüste der aktuellen Instand- und Restaurationsarbeiten ihn praktisch unkenntlich machten.
Umso besser war es dann, dass wir das größte Riesenrad Europas, das London Eye, in seiner vollen Pracht bestaunen konnten. Im Endspurt ging es durch das Westminster Viertel, vorbei an der Westminster Abbey zum großen Buckingham Palace. Die Queen hatte leider gerade keine Zeit für uns, da sie 60 Leute ehrte, die 2017 die London Bridge vor Terroristen verteidigten. Unsere Route führte uns dann abschließend durch den riesigen und herbstlich leuchtenden Hyde Park zur Oxford Street, wo wir nochmal nach Herzenslust shoppen konnten. Auch wenn unsere Füße von diesem Marsch platt waren (man munkelt, dass wir zu diesem Zeitpunkt über 13 Kilometer auf dem Buckel hatten) so zog uns der Charme der Oxfordstreet mit seinen vielen Geschäften doch ganz schön in seinen Bann und wir konnten letzte Mitbringsel für unsere Liebsten kaufen sowie Postkarten schreiben.
Als es dann am späten Nachmittag zurück nach Hastings ging, fing es dann tatsächlich das erste Mal während unseres Aufenthalts in England an zu regnen, sodass wir nun auch mit Fug und Recht behaupten können, „Englisches Wetter“ erlebt zu haben . Am Abend haben uns dann die Gasteltern erwartet, so dass wir das letzte Mal zusammen zu Abend essen konnten. Nach diesem anstrengenden aber auch sehr spannenden Tag packten wir dann schon unsere Koffer und konnten alle ziemlich schnell einschlafen.
Am Freitagmorgen verabschiedeten wir uns dann herzlich von unseren Gastfamilien, die wir in dieser Woche gut kennengelernt haben. Allzu traurig konnten wir aber auch nicht sein, da wir wussten, dass nach der langen Bus- und Fährenfahrt unsere liebe Familie zuhause auf uns warten würde. Wir kehrten also mit vielen neuen Eindrücken von einer sehr tollen Fahrt nach Hastings zurück nach Essen.
Die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs, sowie Herr Strz. und Frau Herm.