Gedenkstättenfahrt nach Weimar Januar/Februar 2024

Am 31.01.2024 machten sich 24 Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe mit 3 Lehrkräften der Frida-Levy-Gesamtschule vom Essener Hauptbahnhof mit dem Zug auf den Weg nach Weimar. Dort angekommen wurden wir schon beim Heraustreten aus dem Bahnhof von Weimars gut erhaltenen, historischen Gebäuden begrüßt.

Zunächst einmal ging es zu Fuß in die knapp 700 Meter vom Bahnhof entfernte Unterkunft, wo wir nach einem gemeinsamen Gruppenbild die Zimmer bezogen und uns nach der 5-stündigen Fahrt etwas erholen konnten. Anschließend erkundeten wir in kleinen Gruppen die Innen- bzw. Altstadt Weimars und schlossen den Tag mit einem Abendessen ab.

Am nächsten Tag stand dann der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald bevor.

Das einstige Konzentrationslager wurde nur wenige Kilometer von Weimar während des Nationalsozialismus 1937 durch die SS errichtet. Aus über 50 Ländern wurden dort bis zur Befreiung im Jahr 1945 insgesamt fast 300.000 Menschen im Alter von 3-86 Jahren unter grausamen und menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert. Über 50.000 Menschen mussten unter den Folgen der Haft und ihrer Behandlung in Buchenwald ihr Leben lassen. Am 11. April 1945 wurde das Lager durch die Alliierten befreit und wirkte ab den 1950er Jahren durch die DDR als Gedenkstätte. Mit der Wende kam es im Jahr 1990 dann zu einer Neukonzeption der Gedenkstätte.

Zuerst besichtigten wir das dort ansässige Museum, welches mit Hilfe eines Audio-Guides und original ausgestellten zeitgenössischen Quellen, Traditionen und Überresten das Schicksal einzelner Gefangenen ins Zentrum rückte.

Anschließend wurden wir von einer Mitarbeiterin der Gedenkstätte über das Gelände geführt. Sie klärte eindrücklich über das traurige Schicksal der in Buchenwald gefangenen Häftlingen auf und zeigte uns dabei sowohl die Flächen der mittlerweile nicht mehr existierenden Barracken, den Arrestbereich, das „Krematorium“ als auch den Nachbau einer „Genickschussanlage“. Die Grausamkeit der systematisierten Ausbeutung und Ermordung so vieler Menschen erschütterte uns alle bis ins Mark. Vor Ort besuchten wir ebenfalls die auf der Anlage errichtete Gedenktafel, die mit ihrer konstanten Temperatur von 37 Grad (erinnert an die Körpertemperatur des Menschen) an das Leben der aus über 50 Ländern stammenden Opfer erinnert. Die Wärme der Tafel verdeutlichte uns, wie wichtig es ist, dass die Opfer nicht vergessen werden und sie für immer ein Teil unseres kollektiven Gedächtnisses bleiben sollten. 

„Nicht jeder kann ein Held, ein Politiker, ein Philosoph, ein Helfer sein. Aber JEDER EINZELNE KANN die Würde von jedem anderen Individuum respektieren oder jemandem in Not eine helfende Hand reichen.“ (Jack Unikowski)

Insgesamt war dieser Besuch ein sehr eindrückliches Erlebnis, welches uns allen verdeutlicht hat, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen und sich für Demokratie, Akzeptanz und Toleranz einzusetzen!

Bevor wir am 02.02.2024 unsere Heimreise antraten, machten wir allerdings noch einen gemeinsamen Spaziergang durch die Innen- und Altstadt Weimars, der Stadt der Dichter und Denker, in welcher u.a. Schiller und Goethe ihrerzeit lebten. Zum Abschluss unternahmen wir daher noch einen Rundgang durch das Weimar Haus, welches uns in unterschiedlichen Räumen auf eine Zeitreise durch Weimar mitnahm und uns die Geschichte der Stadt nahebrachte.

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Essen, wo die Eindrücke der vergangenen Tage nochmals in Ruhe verarbeitet und besprochen werden konnten.